Zauberwatte
- Ballade von der letzten Wiese -
- Ballade von der letzten Wiese -
Kleine Wiese neben Hochhäusern und Baumärkten, eig.Foto
Frisch gemähtes Gras trocknet unter der Julisonne
auf einer kleinen Wiese gleich neben einer Straßenecke,
sie duftet wunderbar nach würzigem Heu,
anstatt des Alltags-Grau wirkt sie wie eine leuchtend grüne Decke.
Einst ging sie bis zum Horizont mit vielen anderen bunten Wiesen,
und in der Ferne, fast schon am Himmel, sah man dunstig-blaue Matten,
das Sonnenlicht, das damals schien, es ließ sich nicht verstellen,
und wurde nicht gejagt von eilig dunklen Häuser-Schatten.
Die alten verschlungenen Wiesenpfade, sie sind jetzt groß geworden
und dunkler Asphalt hat das grüne Gras vertrieben,
die Grenzen bilden Straßen, Ampeln und Fassaden,
vielleicht ist irgendwo ein kleiner Weg von damals noch geblieben ?
Ich weiß es noch, den Weg seh’ ich jetzt klar und deutlich vor mir,
er führt direkt zu mir, geht geradewegs durchs eigene Herz,
schon wird es still und lautlos flattern bunte Falter um mich her
und Schwalben üben Sturzflug und jubelnd steigen Lerchen himmelwärts.
Entlang des Weges floss ein tiefer Graben, das Wasser war so spiegelklar,
am Ufer sah man Schilf und Röhricht, sie wuchsen engverschlungen im Spalier,
und manch ein Moorfrosch war im lauschig-dichten Grün kaum wahrnehmbar,
dazu noch Bienen, Stichling, Köcherfliegen, …und alle wohnten immer hier !
Frisch gemähtes Gras trocknet unter der Julisonne
auf einer kleinen Wiese gleich neben einer Straßenecke,
sie duftet wunderbar nach würzigem Heu,
anstatt des Alltags-Grau wirkt sie wie eine leuchtend grüne Decke.
Einst ging sie bis zum Horizont mit vielen anderen bunten Wiesen,
und in der Ferne, fast schon am Himmel, sah man dunstig-blaue Matten,
das Sonnenlicht, das damals schien, es ließ sich nicht verstellen,
und wurde nicht gejagt von eilig dunklen Häuser-Schatten.
Die alten verschlungenen Wiesenpfade, sie sind jetzt groß geworden
und dunkler Asphalt hat das grüne Gras vertrieben,
die Grenzen bilden Straßen, Ampeln und Fassaden,
vielleicht ist irgendwo ein kleiner Weg von damals noch geblieben ?
Ich weiß es noch, den Weg seh’ ich jetzt klar und deutlich vor mir,
er führt direkt zu mir, geht geradewegs durchs eigene Herz,
schon wird es still und lautlos flattern bunte Falter um mich her
und Schwalben üben Sturzflug und jubelnd steigen Lerchen himmelwärts.
Entlang des Weges floss ein tiefer Graben, das Wasser war so spiegelklar,
am Ufer sah man Schilf und Röhricht, sie wuchsen engverschlungen im Spalier,
und manch ein Moorfrosch war im lauschig-dichten Grün kaum wahrnehmbar,
dazu noch Bienen, Stichling, Köcherfliegen, …und alle wohnten immer hier !
Kleiner Graben neben einer Wiese, eig.Foto
Es war ein lauer Juliabend, der Weißstorch schritt durch frischgemähte Wiesen,
das schnaubende Pferd, es muss den voll beladenen Wagen heimwärts ziehen,
das Heu turmhoch gestapelt, gesichert mit dem großen Balken-Riesen,
wir Kinder saßen oben, für kurze Zeit in’s Paradies entliehen.
Die lachenden Gesichter frisch gerötet,
die Abendsonne glühte in der warmen Luft,
dazu die bunten Luftschloss-Träume,
... in Zauberwatte eingehüllt vom Juli-Duft! ...
Doch plötzlich werd’ ich aufgeschreckt, die rumpelnde Fahrt, sie ist vorbei,
im Dunst liegt eine Kreuzung, …das brave Pferd, ...vermutlich ist es abgebogen !
Schon dröhnt auch gleich ein Laster laut heran, die Luft ist wieder vogelfrei,
mein schönes Paradies, wo ist es hin ? …Vom Wind der Zeit ganz einfach aufgesogen !
Ein wenig weiß ich noch, doch die Gedanken sind vergilbt wie alte Photographien,
und außerdem, wen interessiert es schon, wer will es heut’ noch wissen ?
Das grüne Wiesenland von einst, es lebt nur noch in letzten Fantasien,
und alte Bilder, in Koffern eng gestapelt, …ich hab sie längst zerrissen.
Bleibt nur der Duft der kleinen Wiese, doch auf dem Asphalt wird er schnell zerrieben !
Wo ist das Summen, Pfeifen, Jubilieren, ich hör' es längst nicht mehr in meinen Ohren ?
Die letzte Wiese, ... bald liegt sie auf dem Reißbrett, die ersten Pläne sind geschrieben,
- und dann spielt die Begleitmusik :
„Das Lied vom Brummen der Motoren!“
© Wolfgang Seekamp
Es war ein lauer Juliabend, der Weißstorch schritt durch frischgemähte Wiesen,
das schnaubende Pferd, es muss den voll beladenen Wagen heimwärts ziehen,
das Heu turmhoch gestapelt, gesichert mit dem großen Balken-Riesen,
wir Kinder saßen oben, für kurze Zeit in’s Paradies entliehen.
Die lachenden Gesichter frisch gerötet,
die Abendsonne glühte in der warmen Luft,
dazu die bunten Luftschloss-Träume,
... in Zauberwatte eingehüllt vom Juli-Duft! ...
Doch plötzlich werd’ ich aufgeschreckt, die rumpelnde Fahrt, sie ist vorbei,
im Dunst liegt eine Kreuzung, …das brave Pferd, ...vermutlich ist es abgebogen !
Schon dröhnt auch gleich ein Laster laut heran, die Luft ist wieder vogelfrei,
mein schönes Paradies, wo ist es hin ? …Vom Wind der Zeit ganz einfach aufgesogen !
Ein wenig weiß ich noch, doch die Gedanken sind vergilbt wie alte Photographien,
und außerdem, wen interessiert es schon, wer will es heut’ noch wissen ?
Das grüne Wiesenland von einst, es lebt nur noch in letzten Fantasien,
und alte Bilder, in Koffern eng gestapelt, …ich hab sie längst zerrissen.
Bleibt nur der Duft der kleinen Wiese, doch auf dem Asphalt wird er schnell zerrieben !
Wo ist das Summen, Pfeifen, Jubilieren, ich hör' es längst nicht mehr in meinen Ohren ?
Die letzte Wiese, ... bald liegt sie auf dem Reißbrett, die ersten Pläne sind geschrieben,
- und dann spielt die Begleitmusik :
„Das Lied vom Brummen der Motoren!“
© Wolfgang Seekamp
Frosch auf Seerosenblättern, eig. Foto
Ende
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